Ich bin per Zufall auf die Band „Karmic“ gestoßen und seitdem pulsiert
dieser Song in mir. Der Text hat mich sofort angesprochen, der Beat
macht gute Laune und motiviert. „Du weißt es nicht, wenn du es nicht
probiert hast“, trifft das Motto, das mich seit
Anfang des Jahres
begleitet, voll auf den Kopf. Somit ist dieses Lied zur Hymne
auserkoren und wird in die Liste aufgenommen (jede sollte eine Liste
persönlicher Hymnen haben, gibt Energie und ist der Positivismus push
schlechthin).
Stellt euch doch mal selbst die Frage, wann habt ihr zuletzt etwas
Neues ausprobiert? Die Routine des Alltags, die vieles vereinfacht und
auch Sicherheit gibt, wird oft zur langweiligen Zeitschleife. Wenn man
Glück hat, wacht man mitunter auf und beginnt zu hinterfragen, ob die
Gewohnheit noch zufrieden stellt. Sicher kann dies auch mit ja
beantwortet werden, dann ist alles gut. Sollte am Ende dieser
Überlegung ein hilfeschreiendes Nein herauskommen, solltet ihr euren
Hintern hoch kriegen.
Ich kenne die kuschelige, bequeme, wohlig warme, unaufgeregte, ganz
passable Komfortzone bestens und verziehe mich auch immer wieder gerne
dahin zurück. Aber, Göttin sei Dank, gibt es diesen neugierigen,
fragenden, erfahrungsgeilen, interessierten Teil in mir, der, nicht
zur Ruhe kommend, sich immer wieder durch die dicke samtig-plüschige
Komfortzone kämpft und mich fragt: wann hast du zuletzt etwas zum 1.
Mal gemacht? Manchmal muss die Frage laut sein, so richtig
ohrenbetäubend laut, um zu mir durchzudringen. Dann wird es
ungemütlich in der Zuckerwatte-weichen Welt, denn so wie wenn durch
die Feuchtigkeit eines lauen Sommerabends der Zucker am Rand der Watte
zu schmelzen beginnt (boah wenn das passiert …) und immer weiter das
fluffige Rosa in klebriges Zeugs verwandelt, klebt auch die Frage, wie
ein Riesen-Post-it an mir und will nicht wieder verschwinden.
Dann mach ich mich auf die Suche nach Neuigkeiten. Dies können
Kleinigkeiten sein (weil es eh keine Kleinigkeiten sind aber wir
neigen allerdings gerne dazu, sie als solche abzuwerten), die
ausreichen, um neue Blickwinkel zu erfahren. Manchmal reicht es, die
Perspektive zu verändern (schau doch mal eine alte DVD an, statt die
neueste Serie - scherzte sie und lachte sich ins Fäustchen).
Meine Freundin hat sich dieselbe Frage letzten Sommer gestellt und
gleich gedanklich, enttäuscht von sich aufgegeben, weil sie damit die
Erwartung verband, dies müsste etwas ganz Besonderes und Großartiges
sein. Ich interpretiere den Gedanken lieber so, immer mal wieder etwas
Neues auszuprobieren ohne vorher zu überlegen, wie es sein könnte (wie
z.B.: bei
me and MB)
. Wird es besonders sein? Wird es mich weiter bringen? Kann ich das
überhaupt? Was wenn es mir nicht gelingt? Es ist total egal! Aber es
ist nicht egal, wenn du es nicht probierst.
Die Dinge die passieren, wenn du nicht nachdenkst, sind die Besten im
Leben!
Versteht mich nicht falsch, es gibt natürlich ausreichend
Angelegenheiten, die es sehr wohl erfordern darüber gründlich
nachzudenken. Aber, wie wir auch schon oft im Nachhinein erlebt haben,
war es mitunter unnötig.
Und wer könnte mir jetzt nicht von einer genialen Erinnerung
berichten, die entstanden ist, obwohl nicht lange, ausführlich,
zermürbend darüber nachgedacht wurde. Ich bin (oder war, ich bemühe
mich zumindest immer mehr) selbst ein wenig spontaner Mensch,
eingekuschelt in Routinen, bis mir stink langweilig wurde. Und seitdem
ist es kunterbunt! Es bringt mich an meine Grenzen, Kontrolle
loszulassen und anzunehmen was sich bietet und auch immer wieder auf
die Suche danach zu gehen, aber es lohnt sich. Natürlich taucht Dr.
Strange mit seinem „Zeitschleifen -Zauber“ immer wieder auf, aber es
fällt zunehmend leichter ihm zu entkommen (manchmal hol ich mir
Ironman zur Hilfe oder Thor, je nach Gemütslage).
So: stay tuned, Hymne an und viel Spaß bei euren nächsten 1. Malen!!
„I gotta jump into the unknown.
I gotta do what scares me most.
Swim in my fears, then let them go,
let them go, let them go.
You`ll never, never know if you don`t try
never ever give up and ask yourself why
you`ll never, never know if you don`t try.“
(„Pressure“ von Karmic - this is karmic).