me and MB

pom-poms des lebens

me and MB

13. Mai 2020

Am Anfang des Jahres (und es begann richtig gut) fasste ich den Entschluss: was ich an anderen bewundere, probier ich selbst aus! Dadurch lerne ich mich besser kennen, erfahre mich in neuen Situationen, und erlebe mich immer wieder neu. Und dann entscheide ich: take or toss. So kam es zu dieser Geschichte.

Bewunderung: Mountainbiken - Entschluss: Ausprobieren.

So befand ich mich, eines schönen Sonntag Vormittags bei einem Häferl Frühstückskaffee, in einer Einführung für Mountainbike Beginners auf YouTube. Ich bemerkte wie die anfängliche Euphorie und der naive Mut einer blutjungen ähh blutigen Anfängerin schwand und seichte Gefühle der „ach du meine Güte, warum nochmal will ich mir das antun“ aufstiegen. Zweifel kamen auf, ob ich das schaffen kann (den Berg rauf ohne Kondition und hoffentlich ohne Kreislaufkollaps), die Sorge, mich zu verletzen (sehe schon den Notarzteinsatz am Plabutsch) und die Angst vor der Blamage (ja, ich habe einen Ruf zu verlieren oder eher einen, der droht, sich zu bestätigen, nämlich megaunsportlich zu sein). Doch nach ein paar Minuten Panik-Schnappatmung und einem kurzen Motivationstelefonat mit meiner Schwester wurden die weichen Knie wieder stabilisiert.

Ich lasse mich nicht von mir abbringen, ich ziehe es durch. Also alle Verzweiflung beiseite geschoben, nicht weiter nachgedacht, Mut gefasst und los ging's.

Von meiner Freundin zwecks Tarnung ins Radoutfit gesteckt und aufs Mountainbike (Fully) gesetzt und das Abenteuer begann. Es war wahrlich eine Challenge auf den Berg rauf zu kommen (dabei war es nicht mal hoch, angeblich, laut Freundin, aber ich glaube sie irrte sich). Aber danach erfuhr ich, dass es die Anstrengung wirklich wert war. Wofür: Downhill fahren. Ich bekam eine kurze Einführung von meiner Freundin und getrieben von meiner neugierigen Ungeduld versuchten wir auch gleich die erste Fahrt, auf einem der West Side Trails Graz, dem Knight Rider. Über Stock und über Stein, frei von Ängsten oder Sorgen, vor Übermut, Stolz und Freude strotzend. Ich war begeistert! Begeistert von mir, weil ich mich voll mutig den Trails stellte und begeistert von dem Sport, der es schaffte meine Gedanken auf stumm zu schalten und mich im Moment behielt.

Ich konnte nicht genug kriegen, also wieder rauf und runter (ich bevorzuge runter) probierten wir einiges aus. Es war herrlich belebend und unterhaltsam. Bin mir richtig cool vorgekommen, den Schotterweg hinunter bretternd, am Ende des Tages. Und ich beschloss, es wieder zu tun! Es ist ein wunderbar bereicherndes Gefühl, über seine Grenzen zu gehen, die im Grunde nicht existieren, weil selbst auferlegt. Und Stolz, sich nicht abgebracht haben zu lassen und (trotz einiger Verwunderung und Sorge im Freundeskreis) es geschafft zu haben. Das schafft Zuversicht, ein tolles Gefühl (like Titanium).

Ich werde vielleicht (!) keine Profi Mountainbikerin werden (da hätte ich wohl schon etwas früher, also vor ca. 20 Jahren beginnen müssen) aber ich habe etwas Neues in mir entdeckt: Begeisterung bei einer sportlichen Betätigung (war in meiner Vorstellung von mir absolut niemals existent) und daran werde ich anknüpfen.

Zum Abschluss noch ein dankbarer Gedanke an den, der mich dazu inspiriert hat, weil „Rad“ fahren (in jeglicher Form) sein Leben ist (Zitat) und er eine faszinierende Leidenschaft, unendliche Begeisterung und mit einem wunderbaren Talent dafür lebt. Thanx Gerald.

by aheadfullofglitter